Am Sonnabend um 10.30 Uhr startete das vierköpfige Team mit dem Pelletieren an Ostrand von Bissendorf. Dabei kam nicht allein das Stroh unter Druck, sondern auch die Mitarbeitenden. Temperatur und Trockenheit sind entscheidend- man muss beides im Blick haben. Denn bei dem Zusammenpressen des zermahlenen Strohs entwickeln sich in den sogenannten Organen der Pelletierpresse hohe Temperaturen, Daher muss die Anlage vor Überhitzung geschützt werden. Nicht einfach bei einer sommerlichen Lufttemperatur von 30 Grad Celsius. Außerdem darf die Presse keinesfalls nass werden, also keinen Regenschauer abbekommen. Sonst könnten sich in den heißen Maschienenteilen Risse im Metall bilden. Mit anderen Worten: Die Witterung muss passen. Auch die fertig gepressten Pellets sind empfindlich und müssen trocken gelagert werden.
Denn sie verfügen über eine besondere Eigenschaft: Durch das Aufspalten des hohlen Getreidestängels und das anschließende Zusammenpressen können Pellets rund viermal mehr Flüssigkeit aufsaugen als schlichte Strohhalme. Deshalb sind sie als Einstreu, bei Tierhaltenden von Kuh, Pferd oder Schwein, gefragt. Wer Hamster, oder andere Kleintiere halt, schätzt das Pelleteinstreu ebenfalls. Das saugt mehr Urin auf als normales Stroh. Außerdem binden Pellets den typischen Ammoniakgeruch erfolgreicher. Im Stall riecht es nicht so stark. Weil das gepresste Strohmehl zudem kaum staubt, ist es lungenfreundlicher.
Zurück zum Bissendorfer Acker, auf dem die Pelletierpresse steht Einer legt das Stroh auf das Zuführband, mit dem die Halme in die Presse transportiert werden. Einer beaufsichtigt die Presse. Die Pellets haben dann eine Temperatur von rund 90 Grad Celsius, wenn sie nach dem Pressen in den Vorratsbunker fallen. Der fasst rund fünf Tonnen. Eine leistungsfähige Belüftung kühlt die Pellets dort herunter. In dem Fall erfahren die Pellets mehr Service, als die landwirtschaftlichen Mitarbeitenden. Die müssen die hohen Lufttemperaturen am Sonnabend „abkönnen“ und besonders viel trinken.